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Polizisten bewachen das Imperial Marhaba Hotel während des Besuchs von Regierungsvertretern aus Europa.
Legende: Tunesische Polizisten bewachen das Imperial Marhaba Hotel während des Besuchs von europäischen Regierungsvertretern. Keystone

International Nach Tunesien-Anschlag: Tatverdächtige gefasst

Nach dem Attentat in Sousse hat die tunesische Regierung erste Festnahmen bekannt gegeben. Derweil fordert der britische Premier David Cameron ein Ende der Toleranz gegenüber islamistischen Einstellungen.

Nach dem Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien mit 38 Toten hat die tunesische Regierung erste Festnahmen vermeldet. Eine «erste Gruppe» sei gefasst worden, sagte der tunesische Innenminister Najem Gharsalli.

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Es handle sich dabei um «eine bedeutende Anzahl von Menschen aus dem Netzwerk», das hinter dem Täter gestanden habe, sagte Gharsalli bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.

«Kein Kampf zwischen Islam und dem Westen»

Während sich Tunesien um eine Aufklärung des Attentats bemüht, fand der britische Premierminister klare Worte angesichts der terroristischen Bedrohung: «Wir müssen stärker sein beim Eintreten für unsere Werte – des Friedens, der Demokratie, Toleranz und Freiheit», schrieb der Premier in einem Beitrag für die Zeitung «Daily Telegraph».

Ausserdem müsse der Westen «intoleranter gegenüber Intoleranz» sein und dürfe das Dulden islamistischer Einstellungen nicht hinnehmen, schrieb Cameron.

Schweizer meiden Tunesien

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Nach dem blutigen Anschlag in Tunesien haben die meisten Schweizer Tunesien-Touristen umgebucht auf andere Destinationen wie die Balearen oder Griechenland. Die grossen Reiseveranstalter bieten diese Möglichkeit ihren Kunden an. Derzeit rät das Aussendepartement EDA jedoch nicht offiziell von Reisen nach Tunesien ab.

Der britische Premier rief ausserdem dazu auf, die Wurzeln des IS in Syrien, im Irak und Libyen zu bekämpfen, von wo aus die Dschihadistenorganisation ihren «Todeskult» verbreite. Anders als der IS glauben machen wolle, gebe es keinen Kampf zwischen dem Islam und dem Westen. Die Fronten verliefen vielmehr «zwischen den Extremisten, die Hass säen wollen, und dem Rest der Welt, der in Freiheit gedeihen will», so der britische Regierungschef.

Zweites deutsches Opfer identifiziert

Von den insgesamt 39 Todesopfern stammt die Mehrheit aus Grossbritannien. Die Regierung in London sprach von mindestens 15 getöteten Briten, die tunesischen Behörden gaben ihre Zahl später mit mindestens 16 an.

Nun gab das Auswärtige Deutschland bekannt, dass ein weiteres deutsches Opfer identifiziert wurde. Damit steigt die Zahl der deutschen Opfern gemäss des aktuellen Kenntnisstands auf zwei.

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