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Stoltenberg und Duda vor Nato-Flaggen
Legende: Flexibler wünscht sich Nato-Chef Stoltenberg (links) das Bündnis. Polens Aussenminister Duda widerspricht nicht. Reuters

International Nato-Gipfel im Mehrfrontenkampf

Einig ist man sich auf dem Nato-Gipfel nur in einem Punkt: Es wird schwierig. Selten waren die Gefahren für die Militärallianz grösser: Probleme im Osten und im Süden, Probleme in Afghanistan, immer mehr Cyberangriffe. Wirklich einig ist man sich nicht, was wo mit welcher Priorität zu tun wäre.

Die EU trifft sich fast jeden Monat zu einem Gipfel, die Nato nur alle zwei Jahre. Entsprechend viele Entscheidungen sind jeweils zu fällen.

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An mehreren Fronten gleichzeitig

Dass der aktuelle Gipfel in Warschau derart schwierig ist, hängt jedoch vor allem damit zusammen, dass die Allianz gleichzeitig an mehreren Fronten hart gefordert ist, sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg. Schneller, stärker und flexibler müsse das westliche Bündnis werden.

Konkret: Im Osten Russland die Stirn bieten, aber ohne Moskau allzusehr zu reizen und damit den Konflikt weiter zu verschärfen. Im Süden dem Chaos in Syrien, in Libyen und ausserdem der terroristischen Bedrohung und dem Migrationsproblem begegnen. Ohne genau zu wissen wie.

Mit der EU endlich eine vernünftige Form der Zusammenarbeit finden. In Afghanistan stärker engagiert bleiben, als man eigentlich wollte. Und schliesslich Rezepte gegen Cyberbedrohungen finden.

Im Grunde zu viel für die Nato

Ein üppiges Menü. Also gilt es abzuwägen, Prioritäten zu setzen. Und dabei nach aussen so zu tun, als habe man für alles gleichzeitig ein Rezept. Im Grunde zu viel für die Nato. Jedenfalls mehr, als die 28 Mitgliedländer leisten können und leisten wollen.

Die weltweite Unsicherheit macht die Nato zweifellos wichtiger - und könnte sie zugleich überfordern.

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