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Menschen mit Kübeln und Atemschutz
Legende: Menschen erhalten Hygienezubehör in Sankhu, ausserhalb der Hauptstadt Kathmandu. Die Sorge vor Krankheiten ist gross. Reuters

International Nepals Regierung stellt Suche nach Überlebenden ein

Die Zahl der Todesopfer ist in Nepal auf über 6800 gestiegen. Eine Woche nach dem Erdbeben hat die Regierung die Suche nach Überlebenden eingestellt. Die Verteilung der Hilfsgüter bleibt derweil langsam, chaotisch und – ungerecht, so der Vorwurf an die Regierung.

Die Chance, noch Überlebende in den Trümmern zu finden, sei eine Woche nach dem starken Erdbeben sehr gering, erklärte die nepalesische Regierung. Die eigenen Sicherheitskräfte und Rettungstrupps aus aller Welt hätten etwa 800 Menschen ausgegraben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

Jetzt würden nebst Nahrungsmittel und sauberem Wasser dringend Zelte, Decken, Hygieneartikel und Generatoren benötigt, sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides.

Er warnte zugleich vor dem Ausbruch von Krankheiten wie Cholera und Durchfall. Deswegen seien mobile Krankenstationen sowie medizinisches Personal vonnöten.

Die betroffene Bevölkerung sowie internationale Hilfsorganisationen vor Ort kritisieren die nepalesische Regierung: Sie würde zu langsam und chaotisch vorgehen. Auch würden Hilfsgüter vorwiegend an Verwandte der Beamten und Mitglieder der regierenden Parteien ausgeliefert, lautet der Vorwurf. Bewohner der Hauptstadt Kathmandu würden sich deswegen selbst organisieren und eigenständig mit Lastwagen und Medikamente in die Dörfer fahren.

Spendenaufruf

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Logo und Schriftzug der Glückskette

Die Glückskette ruft zu Spenden für die Erdbebenopfer in Nepal auf: Postkonto 10-15000-6 oder auf www.glueckskette.ch mit dem Vermerk «Nepal» oder mittels der Swiss-Solidarity-App.

600'000 Häuser zerstört

Nach Angaben der UNO wurden rund 600‘000 Häuser zerstört. Nepal brauche zum Wiederaufbau mindestens zwei Milliarden Dollar, so die Regierung.

Das Asiatische Zentrum für Katastrophenvorsorge erklärte, es seien rund 4500 Schulen und 700 Gesundheitszentren zerstört worden. Laut dem UNO-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) ist es nach wie vor schwierig, in die entlegenen Gebiete des Landes zu gelangen.

Angesichts der blockierten Strassen sowie Dörfer ohne Strassenanbindung stünden die Vereinten Nationen vor einer immensen logistischen Aufgabe, sagte UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos.Sie sei besorgt, dass es zu lange dauere, den Menschen Hilfe zu bringen. An vielen Stellen seien die Hänge auch zu steil, um mit dem Helikopter zu landen.

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