Nach dem Sturz der Regierung fordern die über das Internet organisierten Demonstranten in Bulgarien nun ein «neues politisches System». Ihre Vertreter sprachen sich auf drei Treffen für die Wahl einer grossen Volksversammlung aus, damit die Verfassung verändert werden könne. Wegen der Regierungskrise soll es in dem EU-Land bis Mitte Mai um zwei Monate vorgezogene Wahlen geben – allerdings für ein reguläres Parlament.
Die Aktivisten forderten eine grössere Beteiligung der Bürger am politischen Leben, sagten ihre Vertreter. Bulgariens Staatspräsident Rossen Plewneliew sicherte den Demonstranten einen Dialog bei der Lösung der politischen Krise zu. «Wir werden noch in der kommenden Woche zusammenarbeiten», sagte Plewneliew zu mehreren Hundert Aktivisten vor dem Energieministerium in Sofia.
Eine Grosskundgebung in der Hauptstadt Sofia richtete sich zudem auch gegen die ausländischen Monopole im Land. In einer Erklärung an die Staatsführung wurde die Verstaatlichung «strategischer Sektoren und aller Ressourcen» des Balkanlandes gefordert. Ausserdem wollten die vornehmlich jungen Menschen, dass den bisherigen Regierungsparteien verboten werden solle, am politischen Leben teilzunehmen.