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Bild 1 von 2. Kurz vor der Abfahrt im griechischen Hafen von Piräus: Kapitän Rodrigues nimmt von der Brücke der «Cosco Shipping Panama» aus die Ladung in Augenschein. Bildquelle: Imago.
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Bild 2 von 2. Das Containerschiff, das den Kanal als erstes durchquert, gehört einer chinesischen Reederei, ist 300 Meter lang und hat eine Ladekapazität von 94'000 Tonnen. Bildquelle: Imago.
Die «Cosco Shipping Panama» wird am Sonntag Schifffahrtsgeschichte schreiben: Der Frachter soll als erstes Schiff den ausgebauten Panamakanal zwischen Atlantik und Pazifik passieren. «Ich bin schon häufig durch den Panamakanal gefahren, aber der Kapitän des ersten Schiffes zu sein, das den ausgebauten Panamakanal passiert, wird eine unvergleichliche Erfahrung», sagte Kapitän Jude Rodrigues.
Die «Cosco Shipping Panama» wird auf der Atlantikseite die Schleusen von Agua Clara passieren, dann durch den Gatún-See und den engen Culebra Cut fahren und am Nachmittag an den Schleusen von Cocolí nahe Panama-Stadt auf der pazifischen Seite erwartet. Zur Zeremonie werden 62 internationale Delegationen, mehrere Präsidenten und zahlreiche Wirtschaftsvertreter erwartet.
Alter Kanal war zu schmal geworden
Der Ausbau der nach dem Suezkanal zweitwichtigsten Wasserstrasse der Welt dauerte neun Jahre und kostete mindestens 5,25 Milliarden US-Dollar. Rund 40'000 Arbeiter waren auf der Baustelle beschäftigt. Sie räumten 150 Millionen Kubikmeter Erde ab und verbauten 12 Millionen Tonnen Zement sowie 192'000 Tonnen Stahl.
Der Ausbau war nötig geworden, weil stets grössere Schiffe gebaut werden. Künftig können auch Frachter der sogenannten Postpanamax-Klasse mit bis zu 14'000 Containern den Kanal befahren. Bislang wurden nur Schiffe mit höchstens 4400 Containern durch den Kanal geschleust.
Nach der Erweiterung können wieder 96 Prozent aller Schiffe, die auf den Weltmeeren unterwegs sind, durch den Panamakanal geschleust werden.