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International Neuer Präsident macht Ernst: Todesstrafe auf den Philippinen

Rodrigo Duterte will die Kriminalität im Land mit allen Mitteln zurückdrängen. Und jetzt macht der künftige Präsident der Philippinen Nägel mit Köpfen. Auch die Wiedereinführung der Todesstrafe will er durchsetzen.

Der künftige philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat die Wiedereinführung der Todesstrafe angekündigt. Nach seinem Amtsantritt Ende Juni werde er den Kongress auffordern, die Todesstrafe durch den Strang wieder einzuführen, sagte das künftige Staatsoberhaupt bei seiner ersten Pressekonferenz nach der Wahl vom 9. Mai.

Schiessbefehl für Polizei

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Zu seinen Vorstellungen für den Kampf gegen Kriminalität gehört darüber hinaus ein ganzer Katalog drastischer Massnahmen. So will er der Polizei Schiessbefehl gegen Mitglieder des Organisierten Verbrechens sowie gegen Kriminelle erteilen, die sich ihrer Festnahme widersetzten.

Um mehr Sicherheit im Land zu schaffen, plant Duterte auch ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit ab 02.00 Uhr nachts. Zudem dürfen Kinder künftig nicht mehr allein nachts auf der Strasse sein. Eltern sollten bei Zuwiderhandlung festgenommen und wegen Vernachlässigung ins Gefängnis gesteckt werden.

Tötung von Kriminellen angekündigt

Die 2006 auf den Philippinen abgeschaffte Todesstrafe will Duterte für eine ganze Reihe von Verbrechen, darunter Drogenhandel, Vergewaltigung, Mord und Raub, wieder einführen. Duterte hatte in seinem Wahlkampf vor allem auf das Thema Sicherheit und Kampf gegen die Kriminalität gesetzt.

In Wahlkampfauftritten hatte er angekündigt, zehntausende Kriminelle zu töten. Auf den unter Kriminalität, Armut und korrupten Sicherheitsbehörden leidenden Philippinen kam er damit gut an.

Der für «Recht und Ordnung» einstehende Politiker rühmte sich bereits, dass während seiner zwei Jahrzehnte als Bürgermeister von Davao dort 1700 angebliche «Kriminelle» von Todesschwadronen getötet worden seien.

Duterte bei einer Rede
Legende: Präsident Rodrigo Duterte löst seine Wahlkampf-Versprechen ein. Keystone

Entschuldigung beim Papst

Schlagzeilen machte der 71-Jährige auch mit zahlreichen vulgären Äusserungen. So prahlte er mit angeblichen sexuellen Leistungen und beschimpfte den Papst als «Hurensohn» – und das im einzigen mehrheitlich katholischen Land Asiens.

Nach seiner Wahl kündigte er an, sich persönlich bei Franziskus für die Entgleisung zu entschuldigen. Am Sonntag zog er die Ankündigung zurück und erklärte, er habe dem Papst einen Entschuldigungsbrief geschickt. «Das reicht.»

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