Nach Angaben des israelischen Radios nahmen mehr als 75'000 Menschen an der Gedenkkundgebung teil. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton sagte an der Kundgebung, die Israelis müssten ihre Zukunft mit den Nachbarn teilen und für Frieden einstehen.
Dabei sagte er, die Israelis müssten zu der Überzeugung gelangen, dass Rabin «Recht hatte» und sie ihre «Zukunft mit den Nachbarn teilen» und «für Frieden einstehen» müssten. Alle Teilnehmer der Veranstaltung müssten beim Verlassen des Kundgebungsorts entscheiden, wie Rabins Friedensvermächtnis umzusetzen sei, sagte Clinton, der beim Betreten der Tribüne mit tosendem Beifall bedacht wurde.
Die vorwiegend zum linken und gemässigten Lager gehörenden Teilnehmer hielten Schilder in die Höhe, auf denen etwa «Keine Sicherheit ohne politische Lösung» und «Wir kämpfen für Demokratie» stand.
Rabin der «Friedensstifter»
Rabin und der frühere Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, hatten 1993 im Weissen Haus als Gäste von Clinton ein in Oslo ausgehandeltes Friedensabkommen unterzeichnet. Seit Rabins Ermordung gab es zwar weitere Verhandlungsrunden, sie brachten jedoch keine Ergebnisse. Derzeit sind die Friedensgespräche vollständig unterbrochen.
Der ehemalige israelische Regierungschef Rabin war Anfang November 1995 von einem jüdischen Rechtsextremen erschossen worden. Zwei Jahre zuvor hatte er ein Friedensabkommen mit den Palästinensern unterzeichnet.