«Undemokratisches Verhalten». Das ist der Vorwurf der beiden abtrünnigen Abgeordneten an die Adresse von Starkomiker Beppe Grillo und die «Fünf Sterne»-Bewegung. Er lasse keine interne Kritik zu. «Verrat», hallt es zurück von den Anhängern der Protestbewegung.
Für die drittstärkste Kraft im italienischen Parlament ist dieser Schritt ein schwerer Schlag für das Image. Vincenza Labriola und Alessandro Furnari schliessen sich nun der gemischten Fraktioon im Parlament an. «Die ‹Fünf Sterne›-Bewegung war für uns ein wunderbarer Traum. Die Institution, in die sie sich gewandelt hat, hat jedoch angesichts ihres Mangels an interner Organisation keinerlei Überlebenschancen», begründete Furnari seinen Beschluss.
Grillo verteidigte sich gegenüber Vorwürfen, mit seiner unnachgiebigen Haltung gegenüber den Traditionsparteien und seinen systematischen Angriffen auf die Medien an Zustimmung verloren zu haben. «Wer die etablierten Parteien wählt, verurteilt Italien zum Niedergang», pflegt er zu sagen.
Wachsende Spannungen
Die Spannungen in der Protestbewegung sind gewachsen, nachdem sie bei den Teilkommunalwahlen vor zwei Wochen deutlich unter den Erwartungen abgeschnitten hatte. In keiner der 16 grösseren am Wahlgang beteiligten Städte schafften Grillos Kandidaten den Einzug in die Stichwahlen.