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Gestapelte Särge vor einem Flugzeug.
Legende: Weitere Leichen sind heute in Charkow auf den Rückweg in die Heimat geschickt worden. Reuters

International Niederlande wollen Polizeitruppe für Absturzstelle von MH17

Weitere 74 Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine sind in die Niederlande repatriiert worden. An der Absturzstelle müssten dringend Wrackteile untersucht werden – für die Experten eine gefährliche Angelegenheit.

Zwei Militär-Transportflugzeuge mit weiteren Opfern sind in Eindhoven in den Niederlanden eingetroffen. Eine niederländische Hercules-Maschine und ein australisches Frachtflugzeug brachten weitere 74 Särge aus der ukrainischen Stadt Charkow nach Eindhoven. Am Vortag waren die ersten 40 Todesopfer eingetroffen.

Nun gilt es, die Ursache des Absturzes zu untersuchen. Die Niederlande fordern eine internationale Polizeitruppe, die die Ermittler an der Absturzstelle schützen sollen. Die Niederlande wollen nicht nur Klarheit, sie wollen die Täter auch verfolgen und bestrafen. Dies erklärte die Regierung in Den Haag.

Beim mutmasslichen Abschuss der Boeing 777-200 der Malaysia Airlines waren vor einer Woche 298 Menschen getötet worden. 193 Passagiere von ihnen stammten aus den Niederlanden.

Kämpfe behindern Untersuchung

Wegen den weiterhin schweren Gefechten zwischen ukrainischen Truppen und pro-russischen Separatisten in der Region des Absturzortes ist die Sicherheit der Ermittler der Absturzursache gefährdet. Die Niederlande und Australien bereiten darum eine Resolution für den UNO-Sicherheitsrat vor. Sie soll den Einsatz einer bewaffneten UNO-Einheit im Katastrophengebiet ermöglichen.

Beobachter der OSZE sowie Experten aus Malaysia und Australien durften allerdings inzwischen die Unglücksstelle besuchen und die Lage von Wrackteilen dokumentieren. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) berichtete, man werde nicht von den Separatisten behindert. Letztere kontrollieren das Gebiet rund um die Absturzstelle.

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Russland gibt Ukraine die Schuld

Russland und die Rebellen haben den Verdacht inzwischen auf das ukrainische Militär gelenkt. Russland forderte die Ukraine und die USA zur Veröffentlichung ihrer Beweise auf. Der russische Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow sagte, es werde zwar immer wieder auf Erkenntnisse der US-Geheimdienste und auf Satellitenfotos verwiesen, die einen Raketenstart vom Konfliktgebiet aus belegen sollen. «Aber wo sind diese Beweise?»

Der Kampf um die Meinung der Weltöffentlichkeit geht noch weiter: Nach dem Abschuss zweier ukrainischer Kampfjets wies Russland Vorwürfe aus Kiew zurück. Es sei unwahr, dass von russischem Gebiet auf die Suchoi SU-25 geschossen worden sei, sagte ein russischer Sprecher. Die Jets waren am Mittwoch in der Ostukraine bei Sneschnoje nahe der russischen Grenze abgestürzt. Die Separatisten bekannten sich zu den Abschüssen.

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