«Wir sehen darin einen Schritt in die richtige Richtung», schrieb das Aussenministerium in Ankara. Dies, nachdem das oberste deutsche Gericht entschieden hatte, dass beim NSU-Prozess eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an Vertreter ausländischer Medien vergeben werden muss.
Türkische Medien waren bei der Vergabe der 50 reservierten Presseplätze leer ausgegangen – obwohl acht der zehn Mordopfer der Neonazi-Terroristen türkische Wurzeln haben.
Das Oberlandesgericht hatte die Akkreditierungen nach der Reihenfolge des Eingangs vergeben. Im Gegensatz zu anderen Strafverfahren gab es kein spezielles Kontingent für ausländische Medien.
Neun Morde an Kleinunternehmern mit ausländischen Wurzeln und an einer deutschen Polizistin sowie Raubüberfälle und Anschläge gehen laut Anklage auf das Konto des «Nationalsozialistischen Untergrunds». Der weltweit beachtete Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmassliche Helfer beginnt am Mittwoch.