Der US-Präsident werde aus Rücksicht «auf den Frieden und das Wohlergehen» des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas nicht zu ihm ins Spital kommen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Stattdessen trafen die Obamas Angehörige Mandelas, um «in dieser schwierigen Zeit ihre Gebete» zu teilen.
Das Treffen fand im Nelson Mandela Centre of Memory in Johannesburg statt, hiess es. Einzelheiten zu dem etwa 20-minütigen Gespräch wurden nicht genannt. An dem Treffen nahmen auch zwei Kinder und sechs Enkelkinder Mandelas, nicht aber seine Ehefrau Graça Machel teil.
Diese bedankte sich in einer Mitteilung für einen Telefonanruf Obamas und die Anteilnahme und Solidarität durch den US-Präsidenten und seine Familie. «Ich bin geschmeichelt durch Ihren Trost und die Botschaft der Bestärkung und Inspiration, die ich Madiba schon übermittelt habe», so die Ehefrau. Madiba ist Mandelas Clan-Name.
«Inspirationsquelle für die ganze Welt»
Obama war am Freitagabend in Pretoria gelandet und traf seinen südafrikanischen Amtskollegen Jacob Zuma am Samstag zu Gesprächen.
Er empfinde Mandelas Mut als «persönliche Inspirationsquelle» und als «Inspirationsquelle für die ganze Welt», sagte Obama an der Seite Zumas. «Der Triumph Nelson Mandelas und dieser Nation spricht etwas sehr Tiefes im menschlichen Geist an», sagte er.
Proteste gegen Obama
Obama wollte am im Rahmen seiner Südafrikareise das Township Soweto nahe Johannesburg, wo Mandela gewohnt hatte, besuchen und dort mit jungen Afrikanern zusammentreffen. In Soweto fanden sich indes am Samstagnachmittag bereits mehrere hundert Menschen zu Protesten gegen Obamas Besuch und die US-Aussenpolitik ein. Die Polizei feuerte Blendgranaten ab, um die Menge auseinanderzutreiben.
Am Sonntag wollte Obama die frühere Gefängniszelle des südafrikanischen Nationalhelden auf der Insel Robben Island besichtigen. Insgesamt hält er sich eine Woche in Afrika auf. Seine nächste Station nach Südafrika ist Tansania.