19 Monate dauerte Obamas Wahlkampf. Mit jedem Tag wurden das Analyse-System seines Teams präziser. Mit jedem Tag trafen die Botschaften ihr Zielpublikum präziser.
Das oberste Ziel war: Die Wähler immer bei der Stange halten. Nicht unbedingt Unentschlossene zu überzeugen versuchen – das gelinge ohnehin nur bei einer verschwindend kleinen Zahl.
Von Wählern zu Konsumenten
Was früher Wähler waren, sind für Teddy Goff heute Konsumenten. Was für die demokratische Partei galt, gilt heute im gleichen Mass auch für Unternehmen, ist Goff überzeugt. Komme die Botschaft an, entstehe Vertrauen.
«Jeder einzelne Wähler entscheidet autonom, was er im Internet anklickt. Darum mussten wir uns die Frage stellen, wie wir uns da einklinken können, in das, was unsere Wähler für wichtig halten», sagte Goff.
Das ist die zentrale Lektion, welche heute Teddy Goff nun Firmen erteilen möchte. Sie sollten akzeptieren, dass Facebook und Twitter eine neue Realität geschaffen haben.
Um das herauszufinden haben Goffs Leute riesige Datenberge durchforstet. Sie verlinkten öffentliche Wählerregister mit Statusmeldungen ihrer Wähler in sozialen Netzwerken – rund um die Uhr. Sie kontaktierten ihre Anhänger immer wieder persönlich, um zu wissen, welche Themen sie beschäftigen. All diese Informationen flossen in eine zentrale Datenbank. Niemand tat dies je zuvor so konsequent und mit solch technischer Raffinesse.
Grenzen von sozialen Netzwerken
Doch trotz aller Systematik, es gibt auch Schwachpunkte, wie Teddy Goff verriet: «Wir können zwar nahezu perfekte Analyse zu Klickraten auf Produktewerbung im Internet erstellen. Wir wissen aber erst wenig darüber, ob Kunden diese Produkte im Laden tatsächlich kaufen».
An der Urne, im Laden – in der realen Welt – entscheiden wir aber über Sieg oder Niederlage. Auch soziale Netzwerke haben eben Grenzen.