Das Tiefdruckgebiet «Cleopatra» hat auf Sardinien Tote und Verwüstung hinterlassen. «Die Situation ist sehr dramatisch», sagte Uga Cappellacci, der Präsident der Region Sardinien, dem italienischen Sender Rai News.
Die offizielle Opferzahl wurde am Abend wieder leicht nach unten korrigiert: Zuvor hatte Umweltminister Andrea Orlando von 18 Toten gesprochen. Der Zivilschutz bestätigte noch 16 Opfer. Ein bisher Totgeglaubter sei lebend gefunden worden, ein anderes Opfer werde vermisst und gelte nicht als bestätigt tot, hiess es.
Rund 2700 Menschen mussten laut Orlando wegen der sintflutartigen Regenfälle ihre Wohnungen verlassen. Strassen wurden überschwemmt und Orte von der Aussenwelt abgeschnitten. Der öffentliche Verkehr ist zum Teil lahmgelegt.
Chaotische Zustände auf der Insel
Auf der Insel herrschten chaotische Zustände. So stand ein grosser Teil der rund 55'000 Einwohner zählenden Stadt Olbia nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa unter Wasser. Ugo Cappellacci sprach von einem «Jahrtausendhochwasser». Teilweise fiel der Strom aus.
Der Flughafen der Stadt war vorübergehend gesperrt worden.
Die Höhe der Schäden blieb zunächst unklar. Die Regierung von Ministerpräsident Letta verhängte den Ausnahmezustand und kündigte Soforthilfen von 20 Millionen Euro an.
Auch in anderen Regionen Italiens gab es wolkenbruchartige Regenfälle. Sturm behinderte teilweise den Fährverkehr. Vor allem in Teilen Kalabriens gab es Regenfälle und schwere Schäden.
Strassen waren wegen Schlamms unpassierbar, in vielen Kommunen blieben die Schulen am Dienstag geschlossen, in ihren Autos eingeschlossene Menschen mussten gerettet werden.