In Pakistan ist der Chefermittler im Mordfall der früheren Ministerpräsidentin Benazir Bhutto erschossen worden.
Unbekannte feuerten Polizeikreisen zufolge zwölf Mal auf den Staatsanwalt Chaudhry Zulfikar, als dieser sein Haus in Islamabad verliess. Zulfikar vertrat das pakistanische Bundeskriminalamt (FIA) in dem Fall.
«An potenziellen Tätern fehlt es nicht»
«Ermittelt hat Zulfikar aber auch gegen den ehemaligen Militärdiktator Pervez Musharraf», sagte SRF-Korrespondentin Karin Wenger. Daneben habe er auch die mögliche Beteiligung von Mitgliedern der Taliban und einer weiteren Terrorgruppe untersucht, die in die Anschläge von Mumbai 2008 beteiligt gewesen sein sollen. «Man kann all diese Gruppen als seine Feinde bezeichnen. An potenziellen Mördern fehlt es sicher nicht», sagte Wenger weiter.
2010 hatte die UNO gefordert, bei den Ermittlungen auch die Möglichkeit nicht auszuschliessen, dass Mitglieder des pakistanischen Militärs an dem Anschlag beteiligt waren. Bhutto war eine scharfe Kritikerin der Taliban- und Islamistengruppen in Pakistan, die von Teilen der pakistanischen Armee unterstützt wurden.
Zulfiqar sollte am Tag seiner Ermordung an dem Verfahren zum Bhutto-Mord in einem Anti-Terror-Gericht teilnehmen.
Wahlen stehen an
Pervez Musharraf wird vorgeworfen, trotz der Bedrohungslage nicht für ausreichenden Schutz für Bhutto gesorgt zu haben. Er steht unter anderem deshalb bis mindestens zum 14. Mai unter Hausarrest.
Der Ex-Präsident war im März aus dem selbsterwählten Exil zurückgekehrt, um an der Parlamentswahl am 11. Mai teilzunehmen. Musharrafs Kandidatur wurde ihm von mehreren Gerichten untersagt. Zuletzt verfügte ein Gericht in Peshawar ein lebenslanges Politikverbot für den Ex-Präsidenten.