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International Papst ermahnt US-Kongress zu mehr Menschlichkeit

In seiner Rede vor dem US-Kongress forderte Papst Franziskus, nicht «alles auszuschliessen, was stört.» Damit brachte er auch das umstrittene Wahlkampfthema der Republikaner zur Abschiebung der illegalen Einwanderer zur Sprache.

Zum ersten Mal überhaupt hat ein Oberhaupt der katholischen Kirche vor dem US-Kongress gesprochen: Papst Franziskus nutzte seine Rede vor dem US-Kongress dazu, eine Lanze für Flüchtlinge und Migranten zu brechen.

Angesichts der weltweiten Flüchtlingskrise forderte er eine «menschliche, gerechte und brüderliche» Reaktion. «Wir dürfen nicht über ihre Anzahl aus der Fassung geraten, sondern müssen sie vielmehr als Personen sehen, ihnen ins Gesicht schauen», verlangte Franziskus in seiner Ansprache vor dem Parlament in Washington.

Nicht alles ausschliessen, was stört

In seiner 50 Minuten langen Rede erinnerte Franziskus daran, dass «die meisten von uns einst selber Fremde gewesen sind». Auch mahnte der Pontifex, nicht «alles, was stört, auszuschliessen». Damit sprach er auch das hoch umstrittene US-Wahlkampfthema zum Umgang mit illegalen Einwanderer an.

Während Präsident Barack Obama Millionen illegale Einwanderer vor der Abschiebung bewahren will, wollen Republikaner wie Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sie in ihre Heimatländer zurückschicken.

Scharfe Kritik an der Todesstrafe

Die in 31 von 50 US-Bundesstaaten immer noch legale Todesstrafe kritisierte der Papst scharf. Sie verstosse gegen das Prinzip, dass jedes Leben unantastbar sei. Er appellierte an die Mitglieder der beiden Parlamentskammern bei einer Bestrafung, «niemals die Dimension der Hoffnung und das Ziel der Rehabilitierung» auszuschliessen.

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