Papst Franziskus hat einen neuen Stellvertreter. Pietro Parolin steigt damit in der vatikanischen Hierarchie zur Nummer zwei auf. Der Norditaliener drückte Franziskus in einer Stellungnahme seinen «tiefen und herzlichen Dank» für sein Vertrauen aus. Parolin ist seit mehr als 30 Jahren Priester und derzeit noch Nuntius von Venezuela.
Parolin löst damit Tarcisio Bertone ab. Nach Angaben des Vatikans hatte sich der 78-jährige Bertone zum Rücktritt entschieden. Franziskus habe seine Bitte akzeptiert, hiess es. Bertone war 2006 von Papst Benedikt XVI. zum Kardinalstaatssekretär ernannt worden.
Grabenkämpfe um Bertone
Bertone geht nicht ohne Grund: Enthüllungen des Dieners von Franziskus-Vorgänger Benedikt XVI hatten Grabenkämpfe von Anhängern und Gegnern Bertones offenbart. Dem 78-Jährigen werden Fehler, Fehlbesetzungen und Günstlingswirtschaft vorgeworfen.
Aber auch Bertone selbst soll über jüngste Entwicklungen verärgert gewesen sein, etwa den Rücktritt der Vatikanbank-Spitze wegen eines Geldwäscheskandals.