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International Paris-Attentate: Ermittler müssen «Puzzle» zusammensetzen

Auch nach der Festnahme des mutmasslichen Mittäters der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam, bleibt nach Einschätzung des belgischen Generalstaatsanwalts noch viel zu tun. Derweil wurde ein weiterer Komplize von Abdeslam identifiziert.

Nach der Festnahme des Terrorverdächtigen Salah Abdeslam in Belgien werden die Ermittlungen mit Hochdruck fortgesetzt.

Der belgische Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw sprach in Brüssel von einem «Puzzle», dessen Teile erst noch zusammengesetzt werden müssten. Mit Blick auf Abdeslam und mögliche Komplizen sagte der Chefermittler, es sei zu früh, die Rolle jedes einzelnen genau zu bestimmen.

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Van Leeuw äusserte sich nach einem Treffen mit dem Pariser Staatsanwalt François Molins in Brüssel. Letzterer teilte mit, dass belgische und französische Beamte ein gemeinsames Ermittlungsteam zur Aufklärung der Pariser Anschläge gebildet hätten.

Mit Klage gedroht

Molins äusserte sich vor den Medienvertretern auch zu der Ankündigung von Abdeslams Anwalt Sven Mary, Molins wegen Bruchs des Ermittlungsgeheimnisses zu verklagen. «Ich bin in dieser Frage sehr gelassen», sagte der Pariser Staatsanwalt in Brüssel.

Prozess in Frankreich

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Frankreich dringt auf die Auslieferung des in Belgien festgenommenen Terrorverdächtigen Salah Abdeslam. Die französische Justiz und auch die Opfer der Pariser Terroranschläge vom 13. November erwarteten, dass Abdeslam sich vor französischen Richtern erkläre, sagte der französische Staatsanwalt François Molins an einer Pressekonferenz in Brüssel.

Molins hatte am Samstag vor Journalisten über die Befragungen Abdeslams durch belgische Ermittler berichtet. Der 26-Jährige habe unter anderem ausgesagt, er habe sich am 13. November im Pariser Fussballstadion Stade de France in die Luft sprengen wollen. Dann habe er aber einen Rückzieher gemacht. Belgiens Aussenminister Didier Reynders bestätigte diese Angaben.

Komplize ermittelt

Die belgischen Ermittler teilten derweil mit, einen weiteren Komplizen der Pariser Attentäter ermittelt zu haben. Dabei handelt es sich um den 24-jährigen Najim Laachraoui, der bisher unter dem falschen Namen Soufiane Kayal bekannt gewesen sei.

Unter dem Namen Kayal war ein Haus in Auvelais bei Namur im Süden Belgiens angemietet worden, das zur Vorbereitung der Anschläge vom 13. November diente.

Die Fingerabdrücke von Laachraoui seien in dem Haus in Auvelais sowie in einer Wohnung im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek gefunden worden, die ebenfalls von der Zelle benutzt wurde, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

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