Nach gewaltsamen Zusammenstössen am Rande einer Kundgebung hat die Polizei in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong mindestens zwölf Demokratieaktivisten festgenommen. Es handle sich um zehn Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 13 und 43 Jahren, teilte die Polizei mit.
Den Protest Hunderter von Menschen lösten Beamte unter Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken auf. Die Polizei begründete die Verhaftungen unter anderem damit, dass die Protestierenden Beamte angegriffen und sich ordnungswidrig verhalten hätten. «Sie haben für Chaos gesorgt und Strassen blockiert.»
Freie Wahlen verlangt
Die Demonstration im Stadtteil Mongkok war die erste grössere Kundgebung seit der Auflösung des letzten grossen Protestlagers der Aktivisten in der vergangenen Woche. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Polizisten Protestierende zu Boden drückten. Mindestens ein Demonstrant blutete am Kopf. Laut Polizei wurden zwei Beamte verletzt.
In Hongkong gibt es seit Monaten Proteste von Demokratieaktivisten, die Änderungen an einer von der chinesischen Staatsführung verfügten Wahlrechtsreform fordern. Diese sieht vor, dass in Hongkong im Jahr 2017 erstmals der Verwaltungschef gewählt wird, Peking aber zuvor die Kandidaten festlegt. Die Demonstranten verlangen hingegen freie Wahlen.