Die Wahlkommission in Honduras hat den Vorsprung von Präsidentschaftskandidat Juan Orlando Hernández für «uneinholbar» erklärt. Der 45-Jährige hat nach Auszählung von zwei Dritteln der Wahllokale 34,1 Prozent der Stimmen erhalten. «Das Ergebnis wird sich nicht mehr ändern, meinte der Chef der Wahlkommission am Montagabend. Trotzdem wollte die Wahlkommission Hernàndez noch nicht zum Sieger ausrufen.
Der konservative Hernández verweist damit die gemässigt linke Politikerin Xiomara Castro auf den zweiten Platz. Sie erhielt 28,9 Prozent der Stimmen. Sie hatte sich – ebenso wie Hernández – bereits am Sonntag zum Sieger und damit zum neuen Staatsoberhaupt erklärt. Zugleich erhob Castro massive Betrugsvorwürfe gegen die regierende Nationale Partei (PN), der Hernández angehört.
Hernández will Kriminalität bekämpfen
Hernández war bisher Parlamentspräsident. Er hatte im Wahlkampf versprochen, dass er im Fall seines Sieges 5000 Militärpolizisten und Soldaten in den Kampf gegen die notorische Kriminalität schicken werde.
Honduras hat mit durchschnittlich 20 Morden pro Tag die weltweit höchste Mordrate gemessen an der Bevölkerungszahl.
Unter einem massiven Sicherheitsaufgebot fanden am Sonntag zeitgleich zur Präsidentenwahl auch Parlaments- und Gemeindewahlen statt. Die Wahlbeteiligung lag bei für Honduras rekordverdächtigen 61 Prozent.