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International Premiere für den Papst – erstmals Ehepaar heiliggesprochen

Louis und Zelie Martin heissen die beiden Eheleute, die Papst Franziskus am Rand der Bischofssynode in Rom heiliggesprochen hat. Erstmals in der Geschichte. Weil sie einem medizinischen Wunder die Bahn geebnet haben. Derweil ging es an der Synode selbst um profanere Themen.

Gleich in doppelter Hinsicht gilt die jüngste Heiligsprechung von Papst Franziskus in Rom als Novum. Noch nie wurde einem Ehepaar wie Louis und Zelie Martin diese Würde gemeinsam zuteil. Und noch nie einem Ehepaar, das nicht zuvor seinen tiefen Glauben mit dem Leben bezahlt hätte.

Von neun Kindern vier gestorben

Das Verdienst der Eheleute leitet sich direkt aus einer anderen päpstlichen Anerkennung ab. Franziskus hatte im März nämlich eine medizinisch unerklärliche Heilung als Wunder anerkannt. Und dieses Wunder ist eben auf die Fürsprache der beiden Martins erwirkt worden.

Portrait der Eheleute Louis und Zelie Martin auf einem Wandteppich. der von einem vatikanischen Gebäudebalkon hängt.
Legende: Die Eheleute Louis und Zelie Martin haben selbst eine berühmte Tochter. Die wurde 1925 heiliggesprochen. Reuters

Mit dieser Heiligsprechung schafft der Papst zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche eine ganze Familie, die heilig ist. Denn die beiden Gewürdigten sind nicht nur neunfache Eltern, sondern auch die Eltern einer ganz besonderen Tochter.

Die Karmelitin Therese von Lisieux (geboren als Therese Martin, 1873-1897). Eine von fünf Töchtern, die das Erwachsenenalter erreichten.

Therese wurde 1925 heiliggesprochen und gilt als eine der beliebtesten Heiligen der neueren Zeit. 1997 ernannte Papst Johannes Paul II. sie nach Katharina von Siena und Theresa von Avila als dritte Frau zur Kirchenlehrerin.

Nebst den Eheleuten Martin sprach der Papst auch den italienischen Priester Vincenzo Grossi (1845-1917) und die spanischen Ordensfrau Maria Isabella Salvat Romero (1926-1998) heilig.

Die Heiligsprechung

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Die Heiligsprechung ist ein kirchenrechtliches und dogmatisches Verfahren. Der Papst legt nach Prüfung verbindlich fest, welcher Verstorbene sich «in der seligmachenden Gottesschau befindet» und verehrt werden muss. Heilig kann werden, wer das Martyrium durchlitten hat, oder wer ein Wunder vollbracht hat. (wikipedia)

Mehr Macht für die Bischöfe

Derweil zeigte der Papst ebenfalls am Wochenende, dass er auch in eher weltlichen Machtfragen eine frische Auffassung vertritt. Weniger Zentralismus brauche die Kirche, verkündete Franziskus an einer Feier zum 50jährigen Bestehen der Bischofs-Synode in Rom.

Die Bischofs-Konferenzen in den einzelnen Ländern sollten mehr Entscheidungs-Befugnisse bekommen.

Neues Verhältnis zu Homosexuellen?

Konservative Bischöfe wehren sich vehement gegen eine Lockerung der kirchlichen Vorschriften, und gegen mehr Autonomie für die einzelnen Bistümer.

Die Bischofssynode tagt zurzeit in Rom. Sie soll bis Ende der kommenden Woche ein Dokument verabschieden über den Umgang der Kirche mit geschiedenen und homosexuellen Gläubigen.

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