Vor knapp zwei Jahren haben die Ägypter ihren Diktator Hosni Mubarak gestürzt. Im Sommer 2012 stand er in Kairo vor Gericht und kassierte eine lebenslange Haftstrafe.
Das Urteil sorgte damals für Empörung. Niemand wurde direkt für die getöteten Demonstranten während des Arabischen Frühlings zur Verantwortung gezogen. Viele Ägypter werteten deshalb das Urteil als Freispruch. Für sie blieb das ganze alte Unrechtssystem mit seinen korrupten Polizeioffizieren und folternden Ermittlern verschont.
Nun hat ein Gericht in Kairo die Berufungsanträge Mubaraks und der Staatsanwaltschaft geprüft. Das Resultat: Alle früheren Urteile in dem Prozess sind aufgehoben. So beginnt das Gerichtsverfahren gegen Mubarak und alle anderen Mitangeklagten nochmals ganz von vorne.
Mubaraks Gegner hoffen nun auf die Todesstrafe für den ehemaligen Machthaber und seinen Minister.
Mubarak bleibt hinter Gitter
Bis zur Verhandlung bleibt der 84jährige in Haft, so der Entscheid der Richter. Derzeit liegt Mubarak in einem Militärspital. Er hat sich bei einem Sturz verletzt und wird medizinisch behandelt.