Für die Aufdeckung des Abhörskandals um den amerikanischen Geheimdienst NSA werden die beiden Zeitungen «The Guardian» und «Washington Post» mit dem wichtigsten der diesjährigen Pulitzer-Preise ausgezeichnet.
Die Zeitungen bekamen den Preis zugesprochen, weil sie das Material des Informanten Edward Snowden veröffentlicht hatten. Die wichtigste der 21 Preiskategorien war eigens geteilt worden, um zwei Publikationen ehren zu können.
Funke für Überwachungsdebatte gelegt
Pulitzer 2014
Die «Washington Post» bekomme den Preis für «die Enthüllung der weitreichenden Überwachung durch die National Security Agency, besonders die massgeblichen und aufschlussreichen Berichte die der Öffentlichkeit halfen, den grösseren Rahmen zu verstehen», hiess es in der Begründung.
Beim «Guardian» wurde hervorgehoben, dass die Zeitung «mit ihrer streitlustigen Berichterstattung geholfen hat, einen Funken an die Debatte um staatliche Überwachung und den Widerspruch zwischen Sicherheit und Privatsphäre zu legen».
Die beiden Redaktionen setzten sich gegen den «Newsday» von Long Island bei New York durch, der über Polizeigewalt berichtet hatte. Ein weiterer Preis in der Kategorie investigativer Journalismus ging an den Journalisten Chris Hamby, der ein Kartell aus Anwälten und Ärzten aufgedeckt hat, das kranke Bergarbeiter um Entschädigungen gebracht hatte.
Vorbote für einen Nobelpreis
Weiter wurde auch die Redaktion von «The Boston Globe» für seine Berichterstattung zu den Anschlägen während des Boston-Marathons ausgezeichnet. Die Zeitung habe schnell und angemessen berichtet.
Doch auch in der Fiktion, der Poesie und in der Musik wurden Preise verteilt. Oft hat ein Pulitzer-Preis auch bereits den Weg zu einem Literatur-Nobelpreis geebnet.
Die Jury des Preises besteht hauptsächlich aus Verlegern, Publizisten und Schriftstellern. Sie wählen an der New Yorker Columbia-Universität die Preisträger in einem mehrstufigen Verfahren aus Tausenden Einsendungen pro Jahr.