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International Radikale Islamisten bekennen sich zu Anschlag im Jemen

Eine der Al-Kaida nahestehende Gruppe hat sich zu dem blutigen Anschlag im Jemen bekannt. Der Angriff auf das Verteidigungsministerium sei Teil einer Kampagne gegen Drohnenangriffe durch die Regierung, erklärten die Extremisten. Derweil ruft Berlin die Entwicklungshelfer aus dem Jemen zurück.

Eine Strassenszene vor dem Verteidigungsministerium zeigt die Zerstörung des Anschlages.
Legende: Der Angriff hinterliess ein Bild der Zerstörung. Keystone

Die Ansar al-Scharia, zu Deutsch «Partisanen des islamischen Rechts», haben sich zu dem Anschlag auf das Verteidigungsministerium im Jemen bekannt. Die Gruppe gehört zur Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP), dem aktivsten Zweig der Organisation.

Bei dem Selbstmordattentat und dem anschliessenden Angriff bewaffneter Terroristen kamen 52 Personen ums Leben. Darunter auch zwei deutsche Entwicklungshelfer, welche für die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit tätig waren. Insgesamt wurden 167 Personen verletzt.

Derweil forderte die deutsche Bundesregierung Mitarbeiter deutscher Hilfsorganisationen zur Ausreise auf. Bei einer Sitzung des Krisenstabs im Auswärtigen Amt sei beschlossen worden, die Krisenstufe für den Jemen zu erhöhen, sagte ein Sprecher von Aussenminister Guido Westerwelle.

Kampagne gegen Drohnen

Der Angriff auf das jemenitische Verteidigungsministerium sei Teil einer Kampagne gegen Einrichtungen, die als Leitstellen für Drohnenangriffe dienten, teilte die Gruppe über Twitter mit. «Derartige Militäreinrichtungen nehmen am Krieg der Amerikaner gegen diesen muslimischen Staat teil und sind damit legitime Ziele unserer Einsätze.»

Der Jemen ist ein Verbündeter der USA im Kampf gegen islamistische Extremisten, welche auch mittels US-Drohnen verfolgt und getötet werden. Der Einsatz von Drohnen ist höchst umstritten, da auch immer wieder zivile Opfer zu beklagen sind. Die politische Lage im Jemen ist zudem sehr instabil. Die Regierung kämpft gegen Separatisten im Süden und Norden des Landes. Ausserdem leidet das Land unter einer Wirtschaftskrise und hoher Armut.

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