Gemäss dem UNO-Bericht wird die Schweiz weiterhin stark wachsen. Zehn Millionen Einwohner könnte sie der Prognose zufolge im Jahr 2050 zählen, gar 11,2 Millionen im Jahr 2100. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens steigt die Geburtenrate wieder markant an, von heute durchschnittlich 1,5 Kindern pro Frau auf fast zwei am Ende des Jahrhunderts. Zweitens steigt die Lebenserwartung von heute im Schnitt 82 auf über 92 Jahre. Und drittens dürfte die Zuwanderung sehr hoch bleiben.
Während die UNO für Japan, Deutschland, Italien und viele andere hochentwickelte Staaten eine abnehmende Bevölkerung erwartet, gehört die Schweiz, zusammen mit den USA, zu den wenigen westlichen Ländern, die weiterhin wachsen.
Weitaus problematischer ist hingegen, dass sich das Wachstum in den allerärmsten Ländern nur geringfügig verlangsamt. Dennoch ist die Geburtenkontrolle vielerorts noch immer tabu und wird daher auch von der UNO nur vorsichtig thematisiert. Immerhin spricht jetzt UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon davon, dass Schwangerschaftsverhütung nötig sei.
Ban weiss, dass die künftigen Nachhaltigkeits- und Klimaziele unerreichbar sind, wenn es nicht gelingt, das Bevölkerungswachstum zu bremsen. Gerade die ärmsten Länder können unmöglich den Hunger überwinden, genügend Arbeitsplätze schaffen, das Gesundheitswesen voranbringen und Schulbildung für alle ermöglichen, wenn Jahr für Jahr Millionen Menschen dazukommen.
Der demographische Wandel verändert zugleich das Gewicht der Nationen in der Welt. Bald wird nur noch ein einziges westliches Land zu den zwanzig bevölkerungsreichsten gehören, nämlich die USA. Und Indien wird in Kürze China überholen. Afrikanische Länder wie Nigeria werden bis zum Ende des Jahrhunderts um das vierfache Wachsen und Heimat von bis zu 750 Millionen Menschen sein.
Die zehn bevölkerungsreichsten Länder im Jahr 2100
Weil die Geburtenrate zwar nur langsam sinkt, die Lebenserwartung hingegen seit dem Jahr 2000 auch in der Dritten Welt deutlich steigt, überaltern zunehmend auch nicht-westliche Länder. Der Anteil der über Sechzigjährigen wird sich bis 2050 weltweit auf über 20 Prozent erhöhen und bis 2100 sogar fast einen Drittel betragen. Das belastet jetzt schon die Sozialversicherungssysteme reicher Länder enorm. Für ärmere Länder, die keine geregelte Altersvorsorge kennen, ist diese Entwicklung sogar dramatisch.
Weitere Grafiken und zahlreiche Datensätze zu allen Ländern der Erde finden Sie auf der Website der UNO.