Bei dem in Brüssel von der Polizei getöteten Mann wurden nach offiziellen Angaben neben einem Sturmgewehr eine Flagge der Extremistenmiliz IS und ein salafistisches Handbuch gefunden.
Es handle sich um den 35-jährigen Algerier Mohamed Belkaid, der illegal in Brüssel
gelebt habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann war den Angaben zufolge von einem Scharfschützen erschossen worden. Zwei weitere Personen, die vorübergehend festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuss. Die beiden seien von einem Untersuchungsrichter ohne Anklageerhebung freigelassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Männer waren am Dienstagabend und in der Nacht unabhängig voneinander festgenommen worden. Einer von ihnen war mit einem gebrochenen Bein in ein Spital eingeliefert worden. Da sein Begleiter beim Anblick der Polizisten die Flucht ergriff, erweckte er den Verdacht der Ermittler. Der zweite Mann war bei Durchsuchungen im Vorort Forest festgenommen worden. Nach wie vor sucht die Polizei nun also nach den zwei Verdächtigen, die am Dienstag aus der Wohnung fliehen konnten.
Vier verletzte Polizisten
Die belgische Polizei hatte am Dienstag ein Haus im Brüsseler Vorort durchsucht. Der Einsatz stand im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris, bei denen 130 Menschen getötet wurden. Bei der Durchsuchung gerieten die Polizisten unter Beschuss, vier Beamte wurden verletzt, einer von ihnen schwer.
Nach dem Einsatz wurden am Dienstagabend und in der Nacht vier weitere Gebäude durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft wurde dabei in einem nahegelegenen Gebäude eine weitere Kalaschnikow gefunden.
Die für die Einschätzung der Terrorgefahr zuständige Behörde Ocam beschloss unterdessen, die Terrorwarnung auf der zweithöchsten Stufe zu belassen. Regierungschef Charles Michel rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Brüssel ist wegen der islamistischen Attentate wiederholt in den Fokus geraten. Mehrere mutmassliche IS-Mitglieder, die an den Anschlägen von Paris beteiligt waren, hatten Verbindungen in die belgische Hauptstadt.