Auf dem Bardo-Platz, wo sich der Sitz der verfassunggebenden Versammlung befindet, kamen zunächst kurz vor dem Fastenbrechen bis zu 5000 Regierungsgegner zusammen.
«Das Volk will den Sturz der Regierung» und «Ja zur Demokratie – Nein zu rückständigen Ideen», skandierten sie. Die Regierungsgegner machen die Islamisten für den Mord an dem tunesischen Oppositionspolitiker Mohamed Brahmi verantwortlich. Dieser war am Donnerstag erschossen worden.
Sein 23-jähriger Sohn Ghassen wurde von der Menge jubelnd begrüsst. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung und die Auflösung der Verfassunggebenden Versammlung.
Regierung kündigt Krisensitzung an
Ebenfalls auf dem Bardo-Platz und durch ein Polizeiaufgebot getrennt kamen am Abend rund 5000 Anhänger der Regierung zu Demonstrationen zusammen. Deren Zahl wuchs in der Nacht deutlich an.
«Das Volk ist muslimisch und wird niemals kapitulieren», riefen sie. Die tunesische Regierung setzte für Montag eine Krisensitzung des Kabinetts an.