Bei einem Massaker in einem Aussenbezirk der syrischen Stadt Homs sind angeblich mehr als 100 Menschen erschossen, erstochen und verbrannt worden.
Nach Informationen der in London ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten regimetreue Kämpfer vor wenigen Tagen den verarmten Bezirk Basatin al-Hasawija gestürmt. Unter den Toten sollen Frauen und Kinder sein. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben gibt es, wie so oft in Syrien, nicht.
Unkontrollierte Mörder?
Wer genau hinter der Tat steckt, ist noch unklar. Augenzeugen berichten, viele der Opfer seien nach ihrer Tötung verbrannt worden – angeblich ein typisches Vorgehen der gefürchteten Shabhia-Miliz. Deren Mitglieder gelten eigentlich als regimetreu. Allerdings ist unklar, ob Präsident Baschar al-Assad noch immer die Kontrolle über sie hat. Die Miliz setzt sich vor allem aus Alawiten zusammen, zu denen auch Assad gehört.
Unweit von Homs, in der Stadt Hula, hatte es im Mai 2011 ein Massaker gegeben, das international für Schlagzeilen gesorgt hatte. Damals wurden 108 Menschen getötet – Regimegegner und auch die UNO gingen davon aus, dass die Tat von Armee und regierungsnahen Milizen verübt wurde.
Homs, wo sich das jüngste Massaker zugetragen haben soll, gehört seit Beginn des Syrienkrieges zu den am meisten umkämpften Städten im Land. Die Opposition ist hier sehr stark, die ersten Proteste gegen das Regime fanden vor gut zwei Jahren hier statt.
Angeblich sollen die Menschen im Aussenquartier von Homs getötet worden sein, weil sie den Aufständischen ihre Felder für Angriffe auf eine nahe gelegene Militärkaserne zur Verfügung gestellt haben.