Wirtschaftsstaatssekretär Stefano Fassina hat gefordert, dass auch Italien zwei Jahre mehr Zeit bekommen sollte, um seine Defizit-Ziele zu erreichen. «Ich halte das für absolut notwendig», sagte er. Länder wie Spanien und Frankreich hätten schliesslich auch mehr Zeit erhalten.
«Der Sparkurs ist gescheitert», sagte der Wirtschaftsexperte von Lettas Demokratischer Partei. «Nun ist es an der Zeit, den Fokus auf Wachstum zu legen, und alle marschieren gemeinsam in die gleiche Richtung.»
Ex-Staatschef fordert Neuverhandlungen
Regierungschef Letta hatte den EU-Partnern zwar eine Fortsetzung des Konsolidierungskurses zugesichert, zugleich aber angekündigt, mehr Augenmerk auf das Wachstum zu legen.
Sowohl Industrieminister Flavio Zanonato als auch Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi haben bereits eine Neuverhandlung der Defizit-Verpflichtungen gefordert.
Finanz- und Wirtschaftsminister Fabrizio Saccomanni hatte dagegen kürzlich ausgeschlossen, einen Aufschub anzustreben. Er will wie geplant das Defizit bereits in diesem Jahr unter die im EU-Stabilitätspakt festgeschriebene Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt senken.