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International Russische Luftfahrt stellt MH17-Bericht in Frage

Der erste offizielle Bericht zum Absturz der malaysischen Boeing über der Ostukraine zeigt auf: Das Flugzeug wurde offenbar in der Luft von mehreren Objekten getroffen. Dies sollen Fotos durchlöcherter Wrackteile belegen. Das russische Luftfahrtamt ist skeptisch.

Das russische Luftfahrtamt hat den Zwischenbericht zum Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine als wenig aussagekräftig bezeichnet. «Leider ist viel Zeit verstrichen – es wird kompliziert sein, alle Ursachen zu ermitteln», sagte Experte Oleg Stortschewoj.

Ein pro-russischer Kämpfer steht vor einem Wrackteil
Legende: Die Wrackteile der malaysischen Boeing lagen über längere Zeit in einer umkämpften Zone. Reuters

Kreml reagiert nicht

Die Leichen der Passagiere hätten lange ohne Untersuchung an der Absturzstelle gelegen, und die Wrackteile seien in der ukrainischen Kampfzone möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen worden. «Der Bericht ist erst der Beginn einer langwierigen Arbeit. Die objektive Untersuchung muss fortgesetzt werden», sagte Stortschewoj.

Der Kreml kommentierte den Untersuchungsbericht nicht, wie SRF-Korrespondent Christof Franzen sagt. Er habe ja schon beim Absturz via die Staatsmedien sofort argumentiert, Schuld am Abschuss sei wohl ein ukrainisches Kampfflugzeug. «Und diese Propaganda hat verfangen», so Franzen. Und dies glaubten laut Umfragen viele Russen nach wie vor.

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Keine Schuldzuweisungen

Die Boeing wurde laut niederländischen Experten mit grosser Wucht in der Luft von aussen von zahlreichen Objekten durchlöchert. Daraufhin brach sie noch in der Luft auseinander. Zwar ist im Bericht nicht ausdrücklich von Raketenbeschuss die Rede. Der Bericht stützt aber Vermutungen, dass die Maschine von einer Rakete abgeschossen worden sein könnte. Der niederländische Regierungschef Mark Rutte betonte ebenfalls, für Schuldzuweisungen sei es noch zu früh.

Ukraine bezeichnet Bericht als «objektiv»

Westliche Staaten gehen davon aus, dass pro-russische Separatisten die Maschine abgeschossen haben. Für Anschuldigungen Russlands und der Aufständischen, ein ukrainisches Militärflugzeug habe das Feuer auf die Boeing eröffnet, finden sich in dem Bericht keine Belege. Zur Uhrzeit der Katastrophe um 13.20 Uhr befanden sich demnach nur drei zivile Maschinen mit MH17 im Luftraum über Donezk: Der kürzeste Abstand zu Flug MH17 war 30 Kilometer.

Die ukrainische Regierung hat den Zwischenbericht als objektiv bezeichnet. Aus ihrer Sicht gehe daraus klar hervor, dass eine Boden-Luft-Rakete die Maschine zerstört habe, sagte Vizeregierungschef Wladimir Groisman in Kiew. Zur Frage nach den Tätern sagte er: «Ich denke, dass es genügend Fakten gibt; Sie können sie in Ruhe prüfen und Ihre Schlüsse ziehen.»

Die Regierungstruppen hätten keine Flugabwehrsysteme im Konfliktgebiet Ostukraine benutzt. «Wie haben keine derartige Waffe eingesetzt. Der Bericht bestätigt unsere Mutmassungen», sagte Groisman. Die Regierung hatte nach dem Absturz erklärt, aus ihrer Sicht hätten moskautreue Separatisten mit russischem Kriegsgerät die Boeing abgeschossen. «Die Ukraine wird alles dafür tun, damit jeder, der an dem Terrorakt beteiligt war, bestraft wird», sagte Groisman.

Zwischenbericht zu Flug MH17

Malaysia fordert Zugang zur Unglücksstelle

Malaysias Ministerpräsident Najib Razak sagte, die Erkenntnisse legten den «starken Verdacht» nahe, dass

das Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sei. Derweil forderte er einen uneingeschränkten Zugang zur Absturzstelle. Er betonte, dass die Maschine laut Bericht flugtauglich war, keine Mängel aufwies und einer offiziellen, freigegebenen Route folgte.

Es sei ausgesprochen wichtig, «alle sterblichen Überreste zu bergen, die Untersuchung abzuschliessen und die Wahrheit zu ermitteln», erklärte Razak.

Die Absturzstelle der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine ist nach Angaben der Regierung in Kuala Lumpur weiterhin nicht zugänglich. Die Lage in der Region um Donezk sei unbeständig.

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