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Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise.
Legende: Die 30 Festgenommenen kommen aus 18 Ländern. Reuters

International Russische U-Haft für Greenpeace-Aktivisten

Russland spricht von Fluchtgefahr und bandenmässiger Piraterie. Greenpeace warnt vor einem internationalen Skandal. Der Streit zwischen den beiden Parteien geht weiter.

Die Crew des Greenpeace-Schiffs «Arctic Sunrise» war vor einer Woche beim Versuch festgenommen worden, auf einer russischen Ölplattform gegen Bohrungen in der Arktis zu protestieren.

«Das Vergehen heisst Journalismus»

Geht es nach dem Willen der russischen Ermittlungsbehörde, sollen die 30 Personen nun in Untersuchungshaft kommen – wegen Fluchtgefahr.

Der Schweizer Aktivist, der unter den 30 Festgenommen ist, muss zwei Monate in Untersuchungshaft. Auch der Kapitän der «Arctic Sunrise» sowie weitere Aktivisten unter anderem aus Russland, Neuseeland und Frankreich müssen für mindestens zwei Monate hinter Gitter.

Die Justiz ermittelt wegen bandenmässiger Piraterie. Dafür drohen bis zu 15 Jahre Haft. Das Gericht in Murmansk begründete die Entscheidungen mit Fluchtgefahr.

Einer der Inhaftierten ist ein russischer Pressefotograf. Er war von Greenpeace angeheuert worden, um die Fahrt zu dokumentieren. «Das kriminelle Vergehen, dessen ich beschuldigt bin, heisst Journalismus. Ich werde das weiterhin tun.»

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«Sonst droht ein internationaler Skandal»

Die Aktivisten seien in Handschellen in den Saal geführt worden, teilte die Organisation über Twitter mit. Dort mussten sie – wie in Russland üblich – in einem Käfig die Verhandlung verfolgen. Die Aktivisten wurden in sechs Gruppen jeweils einem Richter zugeteilt. Die Umweltorganisation sprach von einem historischen Prozess. Das Staatsfernsehen übertrug live.

Die «einzige gesetzliche Entscheidung» wäre ein Freispruch, sagte Dmitri Artamonow von Greenpeace. Auch Ljudmila Alexejewa von der Moskauer Helsinki Gruppe forderte die Freilassung der Aktivisten aus 18 Ländern. «Sonst droht ein internationaler Skandal. Es sind weder Terroristen noch Piraten», sagte die bekannte Bürgerrechtlerin.

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