Die Winterspiele ist Präsident Putins Prestige-Projekt. Pünktlich soll alles bereit sein, im Winter, wenn die Spiele beginnen, nichts soll dem Zufall überlassen werden. Auch nicht die Sicherheit. Für diese ist Putin jedes Mittel recht.
Die Antwort der islamistischen Rebellen in Teil-Republiken wie Dagestan oder Tschetschenien bleibt nicht aus. Diese Woche hat ein Führer aufgerufen, die Spiele mit allen Mitteln zu verhindern.
Russische Spezial-Truppen gehen gegen islamistische Aufständische im Nord-Kaukasus vor, vermeintlich erfolgreich. Über solche Einsätze berichten die Fernsehkanäle fast wöchentlich.
Und auch das ist Realität: Bomben- und Selbstmordattentate von Rebellen gegen Polizei- und Armeeangehörige, oft mit zivilen Opfern.
Menschenrechts-Organisation kritisiert
Eine Gewaltspirale, die die Menschenrechts-Organisation Kaukasischer Knoten akribisch dokumentiert: 500 Tote und 700 Verletzte waren es letztes Jahr. Die meisten auf Seite der Rebellen.
«Bei den Aufständischen handelt es sich oft um junge Männer, die sich rächen wollen», sagt Gregorij Schwedow von der Menschenrechtsorganisation «Kaukasischer Knoten». Die Rache erfolgt wegen Folter im Gefängnis oder willkürliche Ermordung von Verwandten. «Es gibt aber auch einfach Kriminelle und viele religiöse Fanatiker unter ihnen.»
Jetzt richten die Rebellen ihr Ziel auf die Olympischen Spiele. Top-Terrorist Doku Umarow in einem Internet-Video: «Auf dem Land, wo Russen unsere islamischen Vorfahren töteten, sollen die Olympischen Spiele stattfinden. Ich rufe unsere Kämpfer auf, dies mit allen Mitteln zu verhindern».
Grosser Aufwand für Sicherheit
Russland weiss um die Gefahr im Kaukasus. Die Verantwortlichen boten an den diesjährigen Test-Wettkämpfen grosse Truppen auf. Bei den Olympischen Spielen werden an die 40'000 Polizisten im Einsatz stehen. Der Geheimdienst wird im Vorfeld die Identität jedes einzelnen Besuchers kontrollieren.
«Die olympischen Spiele sind für Moskau ein äusserst wichtiges Ereignis. Um die Situation im Kaukasus im Vorfeld zu kontrollieren, greift die Regierung aber selber auf Terror-Methoden zurück», sagt Menschenrechtler Gregorij Schwedow.
Man könne für sichere Spiele garantieren, sagen die russischen Verantwortlichen. Aber den Konflikt im Kaukasus werden sie mit roher Gewalt nicht lösen können.