Russland hat die Öllieferungen von der umstrittenen Förderplattform «Priraslomnoje» in der Arktis aufgenommen. Das Erdölunternehmen Gazprom Neft belud den ersten Tanker mit 70'000 Tonnen Erdöl.
Präsident Wladimir Putin begrüsste dies als Stärkung der heimischen Wirtschaft. Zudem werde Russland mit diesen Öllieferungen seinen Anteil am weltweiten Energiemarkt steigern. Der Präsident hat die Überwachung von Projekten der Energieversorgung zur Chefsache erklärt.
Greenpeace gegen Russland chancenlos
Da die Ölvorkommen im Westen Sibiriens langsam zur Neige gehen, will Russland neue Vorräte erschliessen. Letztes Jahr hatten Umweltschützer von Greenpeace vergeblich gegen das Projekt protestiert. Ihrer Meinung nach gefährdet es das Ökosystem des Nordpolarmeers.
Die russische Küstenwache beschlagnahmte darauf das Schiff und hielt 30 Aktivisten zwei Monate lang fest. Darunter auch den Schweizer Aktivisten Marco Weber. Er hatte versucht, die Ölplattform zu besteigen.
Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern erklärte, Gazprom ignoriere alle Warnungen, dass ein Ölunfall in der Arktis nicht beherrschbar sei. Der Notfallplan des Unternehmens sei eine Farce.