Man könnte sich in einem Spionagefilm der 60er-Jahre wähnen – Russland und Estland haben auf einer Brücke an der Grenze Agenten ausgetauscht. Auf russischer Seite wurde der estnische Offizier Eston Kohver freigelassen, auf estnischer Seite der frühere estnische Sicherheitsbeamte Alexej Dressen. Letzterer sass wegen Spionage für Russland eine 16-jährige Haftstrafe ab.
Eston Kohver wiederum war im August trotz internationaler Kritik wegen Spionage und anderen Vergehen zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Estlands Regierungschef Taavi Rõivas bestätigte, dass der 44-Jährige wieder sicher bei seiner Familie sei.
Austausch wegen Putin-Rede vor der Uno
Kohvers Anwalt Mark Feigin erklärte, Grund für den Austausch sei die anstehende Rede von Russlands Präsident Wladimir Putin bei der UNO-Generaldebatte in New York. Die Verurteilung Kohvers war in der EU und den USA auf Kritik gestossen.