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Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon
Legende: Will in der EU bleiben: Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon Reuters

International Schottland bereitet zweites Unabhängigkeits-Referendum vor

Die schottische Regionalregierung bereitet ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit von Grossbritannien vor und will eigene Gespräche mit der EU aufnehmen. Die notwendigen rechtlichen Schritte würden jetzt vorbereitet, sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon.

Die schottische Regionalregierung trifft Vorbereitungen für ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit von Grossbritannien. Die notwendigen rechtlichen Schritte würden jetzt vorbereitet und eigene Gespräche mit der EU aufgenommen, sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon nach einem Treffen des Kabinetts.

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«Das Kabinett hat zugestimmt, dass wir umgehend Gespräche mit EU-Institutionen und anderen EU-Mitgliedstaaten aufnehmen, um alle Möglichkeiten auszuloten, Schottlands Platz in der EU zu schützen.»

Mehrheit der Schotten stimmte gegen Brexit

2014 hatten 55 Prozent Schotten in einem Referendum gegen die Unabhängigkeit Schottlands gestimmt. In der Volksabstimmung über den Brexit am vergangenen Donnerstag stimmte eine deutliche Mehrheit der Schotten für den Verbleib in der EU, insgesamt waren aber 52 Prozent der Briten für den Austritt.

Bereits vor der Abstimmung hatte Schottlands Nationalpartei SNP ein zweites Unabhängigkeitsreferendum für den Brexit-Fall ins Gespräch gebracht. Am Freitag hatte Sturgeon ein solches dann bereits als «höchst wahrscheinlich» bezeichnet .

«Chancen stehen besser denn je»

Die Chancen eines allfälligen Referendums bei den schottischen Bürgern wären so gross wie nie zuvor, meint SRF-Korrespondent Urs Gredig: «Wenn man bedenkt, dass beim gescheiterten Referendum 2014 eines der Hauptargumente die Angst war, bei einer Loslösung vom Königreich auch aus der EU ausgeschlossen zu werden, dann fällt dieses Argument jetzt völlig weg.»

So habe heute selbst die schottische Labourpartei erstmals Sympathien für das Anliegen gezeigt. Das müsse den Briten zu Denken geben, meint Gredig.

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