Die chilenische Justiz hat die Exhumierung der sterblichen Überreste von Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda angeordnet. Dies werde hoffentlich die Zweifel hinsichtlich der Todesursache ausräumen, erklärte die Pablo-Neruda-Stiftung.
Ominöse Spritze in einer Klinik
Gemäss offizieller Version starb der Schriftsteller knapp zwei Wochen nach dem Militärputsch vom 11. September 1973 an Prostatakrebs. Die Pablo-Neruda-Stiftung wies bislang die Theorie zurück, wonach der überzeugte Kommunist Neruda unter der Militärherrschaft ermordet wurde.
Nerudas Sekretär und Fahrer Manuel Araya allerdings spricht von einer «mysteriösen Spritze», die dem Poeten kurz vor seinem Tod in einer Klinik verabreicht worden sei. Neruda habe ausserdem geplant, nach Mexiko auszufliegen.
Die Werke des Autors, der zu den führenden Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chiles zählte, waren während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet zwischen 1973 und 1990 verboten.