Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe. In der Stadt Charkow zum Beispiel unterbrechen immer wieder Unruhen und Demonstrationen den Alltag.
SRF-Korrespondent Christof Franzen ist vor Ort und weiss über gewalttätige Szenen zu berichten. «Gegner der neuen westlich-orientierten Regierung in Kiew besetzten Verwaltungsgebäude», sagt er. Zusätzlich würden eingeschleuste Krawallmacher aus Russland die schlechte Stimmung anheizen. «Eine fragile Situation», hält Franzen fest.
Medien giessen Öl ins Feuer
Die Medien in Russland und der Ukraine würden völlig unterschiedlich über die Ereignisse wie jene in Charkow berichten. «Damit nehmen die Spannungen immer mehr zu», sagt Franzen.
Nicht zuletzt darum hat die OSZE auf eine Beobachtermission in der Ukraine gedrängt. Über die Situation in der Ukraine braucht die OSZE möglichst objektive und unparteiische Informationen. So hat sie 100 ihrer Beobachter in neun ukrainische Regionen gesendet. Das Mandat ist vorerst auf sechs Monate begrenzt.
Interview mit Schweizer OSZE-Beobachterin
Eine der 100 Beobachter ist die Bernerin Sylvia Schär-Hahn. Sie ist in Charkow im Einsatz und betont gegenüber Korrespondent Franzen, dass es wichtig sei, mit sämtlichen Parteien zu sprechen und die richtigen und wichtigen Fragen zu stellen. Franzen hat mit ihr über ihre Mission gesprochen.
Christof Franzen: Was ist Ihr Auftrag in Charkow?
Sylvia Schär-Hahn: Ich muss Augen und Ohren offen halten, die Stimmung festhalten und meine Feststellungen der OSZE mitteilen.
Was liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?
Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, durch diese unparteiische Darstellung der Situation die Menschen dahin zu bringen, dass sie vernünftig miteinander über die Situation sprechen und eine faire Lösung für alle suchen.
Welche Fragen stellen Sie den Menschen während Ihrer Mission in der Ukraine?
Was ist passiert? Wie hast du das erlebt? Woran liegt es? Wie siehst du das? Aber auch: Was ist im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen passiert? Gibt es nun Einschränkungen für dich im Leben? Wir sprechen auch mit Medienleuten und fragen sie, ob es Einschränkungen in der Medienfreiheit gebe.