International - Schweizer vermissen Angehörige auf den Philippinen
Der Kontakt ist abgebrochen. In der von Taifun «Haiyan» zerstörten Region auf den Philippinen befinden sich mehrere Schweizer Bürger. Zuhause versuchen deren Angehörigen verzweifelt, diese zu erreichen.
Mehrere 10‘000 Opfer soll der Super-Taifun «Haiyan» auf den Philippinen gefordert haben. Ob auch Schweizer darunter sind, ist noch unklar. Klar ist aber: Es waren Schweizer Bürger in der betroffenen Region unterwegs. Und einige von ihnen werden vermisst.
So beispielsweise die Angehörigen von R.C. aus dem Kanton Zürich. Ein mit ihm verwandtes Paar befindet sich auf Weltreise und wollte genau zum Zeitpunkt des Taifuns auf den Philippinen Tauchferien machen – auf einer der Inseln, die von «Haiyan» heimgesucht wurden. Seither fehlt vom Pärchen jede Spur, wie R.C. zu «SRF News Online» sagt.
«Wir haben beim EDA angerufen.» Doch das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten kann nur vertrösten: Bei der Helpline hiess es, genauere Informationen habe man erst am Dienstag oder Mittwoch. Man müsse auch erst einen Weg finden dorthin. Für R.C. bleibt die Unsicherheit. Vor allem, wenn man die schrecklichen Bilder im Fernsehen sehe, sagt er.
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Die
Glückskette
sammelt für die Opfer des Taifuns «Haiyan» in Asien.
Botschaft tappt im Dunkeln
Auch auf Anfrage von «SRF News Online» kann das EDA nichts Genaueres sagen. Die Botschaft in Manila versuche, zu den Schweizern in der Region Kontakt herzustellen. Doch weil sämtliche Informationskanäle zusammengebrochen seien, bestehe derzeit keine Möglichkeit. Das EDA kann auch nicht sagen, wie viele Schweizer sich zum Zeitpunkt des Taifuns in der Region befanden.
Betroffen sind auch Philippiner, die in der Schweiz leben. So die Familie S. aus Bern. E. und M.S. haben seit «Haiyan» nichts mehr gehört von ihren Angehörigen. Sie vermissen ihr Eltern und Schwiegereltern, die Schwester und Schwägerin, die Nichten und Neffen. Alles was die Familie weiss, ist, dass die Stadt, in der die Angehörigen leben, zerstört wurde. Auch ihr Haus.
«Wir können nichts unternehmen», sagt M.S., «nicht einmal Geld schicken.» Im Radio hört die Familie nur von den vielen Toten. Sie könne nicht schlafen, sagt E.S. Und auch wenn die Familie noch lebt – ihre Existenz sowie diese hunderttausender anderer Philippiner ist für lange Zeit zerstört. Für M.S. ist klar: Wenn jemand mich fragt, ob ich helfe, ich würde sofort hinfliegen.
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