Das serbische Parlament brachte in Belgrad eine tiefgreifende Regierungsumbildung auf den Weg. Rund die Hälfte der 18 Kabinettsmitglieder soll ausgetauscht werden.
Die neue Regierung solle dazu beitragen, das Balkanland zu reformieren und zu modernisieren, begründeten die beiden Koalitionspartner – die rechtsliberale SNS und die Sozialisten (SPS) – ihren Schritt. Die Opposition kritisierte die monatelange Umbildung als Kosmetik. Das Motiv sei das «Einheimsen von Posten und Privilegien».
Neuer Star der Regierung, die bis Ende der Woche vereidigt werden soll, ist der 29-jährige Finanzminister Lazar Krstic. Der in den USA ausgebildete neue Minister war im Vorfeld als «Wunderkind» und «Genie» hochgelobt worden.
Er soll die Rekordverschuldung des Balkanlandes zurückfahren, die Sanierung der maroden Staatsbetriebe einleiten, Investitionen ins Land holen und das nicht mehr tragbare Rentensystem von Grund auf reformieren. Die Regierung ist seit einem Jahr im Amt. Die Legislaturperiode dauert noch drei Jahre.