Nach Kosovo hat auch Serbien dem Abkommen zur Normalisierung der angespannten Beziehungen beider Staaten zugestimmt. Das Parlament in Belgrad verabschiedete am Freitagabend mit grosser Mehrheit die von der EU vermittelte Übereinkunft. 173 Abgeordnete votierten für die Vereinbarung mit Kosovo, 24 stimmten dagegen.
Der serbische Regierungschef Ivica Dacic betonte erneut, mit dem Abkommen werde nicht die Unabhängigkeit der einstigen serbischen Provinz anerkannt. Belgrad betrachtet das seit 2008 unabhängige Kosovo weiterhin als Teil serbischen Staatsgebiets.
Einigung nach jahrzehntelangem Streit
Die EU hatte die Vereinbarung zwischen Belgrad und Pristina vermittelt. Sie öffnet Serbien und Kosovo den Weg zur EU-Mitgliedschaft. Der Kompromiss legt die Rechte der serbischen Minderheit in dem fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo fest. Das Parlament in Kosovo stimmte dem Abkommen bereits am Sonntag zu.
Serbien und Kosovo hatten sich am 19. April nach Jahrzehnten des Streits auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt. Ende Juni beraten die Staats- und Regierungschefs der EU über den Beginn von Verhandlungen mit Serbien über einen EU-Beitritt.