Der serbische Regierungschef Ivica Dacic lehnt trotz Vorwürfen über angebliche Mafiakontakte vorzeitige Parlamentswahlen ab. Die Angriffe gegen ihn zielten darauf ab, «die Regierung in Misskredit zu bringen», sagte er am Samstag in Belgrad auf einer überraschend einberufenen Pressekonferenz.
In den Tagen zuvor hatten die Medien berichtet, die Koalition sei zerstritten, nachdem die Polizei klare Beweise besitze. So berichtete die Zeitung «Informer» über «die schockierende Entdeckung der Polizei», dass Dacic einst als Innenminister Kontakte zur Bande des 43-jährigen Drogenbosses Darko Saric unterhalten habe.
Dacic habe bei diesen Treffen Ende 2008 nicht gewusst, dass er Top-Mitgliedern des organisierten Verbrechens gegenüberstehe, zitierte das Blatt Mitarbeiter des Regierungschefs.
Die Saric-Bande war im Oktober 2009 beim Versuch aufgeflogen, 2,7 Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa zu schmuggeln. Saric ist im Ausland untergetaucht. Angeblich nahm die Bande jährlich eine Milliarde Euro ein.