Am Dienstag «werden wir die Einigung unterzeichnen, was bedeutet, dass der Streik offiziell vorbei ist», sagte der Anführer der Gewerkschaft Amcu, Joseph Mathunjwa, einer jubelnden Menge tausender Bergarbeiter im südafrikanischen Rustenburg.
«Unterzeichnen, unterzeichnen»
Mathunjwa forderte die rund 30'000 versammelten Arbeiter auf, ihre Zustimmung zu dem jüngsten Angebot der Konzerne zu geben. Die Bergleute, die seit fünf Monaten keine Löhne mehr erhalten haben, riefen daraufhin «unterzeichnen, unterzeichnen, unterzeichnen».
Der im Januar begonnene Ausstand hatte sowohl die Arbeiter als auch die Konzerne zuletzt stark belastet. Viele Arbeiter wirkten am Montag optimistisch, wenngleich müde von dem langen Kampf um die Lohnerhöhung. Gewerkschaftsführer Mathunjwa sagte, die Konzerne hätten ihren meisten Forderungen zugestimmt, doch seien die Verhandlungen «nicht leicht» gewesen.
Neue Streitpunkte ausgeräumt?
Der vorgeschlagene Kompromiss sieht Lohnerhöhungen um gut 20 Prozent über die nächsten drei Jahre vor. Gewerkschafter Mathunjwa räumte allerdings ein, dass nicht alle Arbeiter die umgerechnet gut 1000 Franken innert dreier Jahre erhalten würden, doch würden viele sie später «leicht» bekommen. Amcu hatte vergangene Woche im Prinzip einem Ende des Ausstands zugestimmt, doch dann neue Forderungen erhoben.
Die neuen Streitfragen schienen am Montag ausgeräumt, allerdings bestätigten die Konzerne die Einigung zunächst nicht. Ihren Angaben nach hat sie der Streik der 70'000 Arbeiter insgesamt 23,8 Mrd. Rand (rund 2 Mrd. Fr.) gekostet. Südafrika verfügt über 80 Prozent der weltweiten Platin-Reserven, doch reichten die Lagerbestände bisher aus, um Engpässe bei dem unter anderem in Katalysatoren verwendeten Edelmetall zu vermeiden.