Für die Richter ist klar: Kriegsherr Germain Katanga trifft eine Mitschuld am Massaker an über 200 Personen in Kongo.
Strafmass noch nicht festgelegt
Das Verbrechen hatte sich 2003 im Dorf Bogoro ereignet. Das Gericht sprach den 35-jährigen Angeklagten jedoch vom Vorwurf frei, Kindersoldaten rekrutiert und Mädchen als Sexsklavinnen missbraucht zu haben.
Es sei nicht erwiesen, dass er tatsächlich absolute Befehlsgewalt über die Miliz hatte. Das Strafmass wird bei einer späteren Sitzung festgelegt.
Schon als Junge grausam gewesen
Katanga war seit 2003 einer der gefürchtetsten Kriegsherrn der kongolesischen Miliz «Kräfte des patriotischen Widerstands in Ituri» (FRPI). Bereits in jungen Jahren soll er schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt haben.
Der auch unter dem Namen «Simba» (Löwe) bekannte Katanga stieg 2003 zum Anführer der FRPI auf und leitete die Miliz bei Attacken der ethnischen Lendu-Gruppe gegen die verfeindeten Hema. Katanga selbst soll den Ngiti angehören, einer Untergruppe der Lendu. 2005 wurde «Simba» auf Anordnung der kongolesischen Behörden festgenommen und im Oktober 2007 an den ICC in Den Haag überstellt.