Im Stadtstaat Singapur wurde dem einstigen Gründervater Lee Kuan Yew die letzte Ehre erwiesen. Eine Woche nach seinem Tod wurde der im Alter von 91 Jahren Verstorbene im Rahmen eines Staatsbegräbnisses beigesetzt.
Zur Zeremonie waren – trotz strömenden Regens – zehntausende Menschen erschienen. Darunter namhafte Politiker aus dem Ausland wie der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, der einstige amerikanische Aussenminister Henry Kissinger, der britische Ex-Aussenminister William Hague, der australische Ministerpräsident Tony Abbott sowie der japanische Regierungschef Shinzo Abe.
Trauerrede vom Sohn
Zu Ehren des Verstorbenen hielt Singapurs jetziger Ministerpräsident Lee Hsien Loong – der Sohn des Staatsgründers – eine emotionale Trauerrede. «Er hat uns alle inspiriert, unser Bestes zu geben», sagte Lee Hsien Loong, «und er behielt dabei stets Singapurs Interessen im Blick.» Singapurs Präsident Tony Tan lobte die Vorbildfunktion vom Staatsgründer Lee: «Lees Ideale waren eindeutig. Er glaubte an sie, und er lebte sie.»
Die Sonderstellung Lees schlug sich auch in der Begehung der Feierlichkeit nieder: 21 Salutschüsse wurden für ihn abgefeuert – wobei dieses Zeremoniell eigentlich amtierenden Staatschefs vorbehalten ist.
Singapur transformiert
Lee hatte Singapur 1959 aus britischer Kolonialherrschaft in die Unabhängigkeit geführt und war damals erster Ministerpräsident des Stadtstaates geworden. Unter seinem autoritären Führungsstil verwandelte sich der einst rückständige Staat an der Südspitze Malaysias innerhalb weniger Jahrzehnte in eine moderne Handelsmetropole und in ein internationales Finanzzentrum. Der Lebensstandard im Staat Singapur ist heute so hoch wie nur in wenigen anderen Ländern der Welt.