Die Jury eines Londoner Strafgerichts fällt das Urteil einstimmig. Die beiden 22 und 29 Jahre alten Täter sind des Mordes am 25-jährigen Soldaten Lee Rigby verurteilt worden. Sie sind aber nicht schuldig des versuchten Mordes an einem Polizeibeamten. Das Strafmass steht noch nicht fest.
Die beiden britischen Bürger haben den Mord an Rigby als Vergeltung für die westliche Militäraktion in Ländern wie Irak und Afghanistan gerechtfertigt. Das Töten sei Teil eines Krieges für Allah, sagten sie.
Bekenntnisse in Amateurkameras
Es war vielleicht eine der grässlichsten Bluttaten des Jahres: Der Soldat wurde auf offener Strasse erst überfahren, wenig später mit Messern und einem Fleischerbeil abgeschlachtet.
Unmittelbar nach der Tat stammelten die mutmasslichen Mörder islamistische Thesen in die Amateurkameras, die Passanten ihnen hinhielten. «Beim allmächtigen Allah, wir werden niemals aufhören zu kämpfen», sagte einer, «Auge um Auge, Zahn um Zahn», rief der mutmassliche Mörder, mit blutverschmierten Händen und der Tatwaffe noch in der Hand.
Christlicher Hintergrund
Die beiden jungen Männer sind in Grossbritannien geboren, ihre Wurzeln aber liegen in Nigeria. Der Ältere war zunächst in einem christlichen Elternhaus erzogen worden, hatte Soziologie studiert und war 2003 zum Islam übergetreten. Seitdem fiel er der Polizei während ein paar Demonstrationen negativ auf.
2010 wurde er in Kenia vorübergehend festgenommen, konnte aber ohne weitere Strafverfolgung und sogar mit konsularischer Hilfe aus Grossbritannien zurückkehren. Auch der zweite Angeklagte stammt aus gutem Haus, studierte in Greenwich und war ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Es sollen «einsame Wölfe» gewesen sein, urteilten Terrorexperten direkt nach der Tat.