In Somalia hat die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab das Parlament angegriffen. Aus dem Inneren des Parlamentsgebäudes in Mogadischu waren Schüsse zu hören. Vor dem Parlamentsgebäude kam es zu Explosionen. Einige davon sollen Selbstmordanschläge gewesen sein. Die Al-Shabaab bekannte sich im Kurzmitteilungsdienst Twitter zu dem Anschlag.
Mehrere Explosionen
Wie die somalische Internetseite Shabelle News berichtete, rammte ein mit Sprengsätzen beladenes Fahrzeug das Tor zum Parlamentsgebäude. Mehrere Mitglieder der Al-Shabaab-Miliz seien in das Gebäude eingedrungen und hätten auf Sicherheitskräfte geschossen. Es sei zu mehreren Explosionen gekommen. Die Schiesserei dauerte rund fünf Stunden an.
Sicherheitskräfte und Truppen der Afrikanischen Union begannen damit, Abgeordnete aus dem Gebäude in Sicherheit zu bringen. Der britische Sender BBC berichtete, dass eine Sitzung des Parlaments stattgefunden habe.
Nach Angaben von Sicherheitskräften wurden mindestens 24 Menschen getötet. Ein Polizeioffizier gab an, dass vier seiner Dienstkollegen getötet wurden. Zu den Getöteten zählten 13 der Terroristen und zwei Soldaten der Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU), sagte ein AU-Sprecher. Laut der Polizei starben auch neun somalische Sicherheitskräfte. Viele weitere Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch drei somalische Abgeordnete.
Ministerpräsident Abdiweli Sheikh Ahmed versprach, den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Der vor einem halben Jahr ernannte Regierungschef sagte, «Diese feigen und verabscheuungswürdigen Taten sind keine Demonstration des wahren islamischen Glaubens.»
Al-Shabaab kämpft für Gottesstaat
Somalia kämpft seit mehreren Jahren erbittert mit den Al-Shabaab-Milizen. Berühmt-berüchtigt wurden die Islamisten mit dem Überfall im September 2013 auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem mehr als 60 Menschen getötet wurden.
Die Al-Shabaab kämpft für einen Gottesstaat in Somalia. Sie konnten 2011 aus der Hauptstadt Mogadischu vertrieben werden. Die Gruppe hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Sie kooperiert auch mit den Islamisten von Boko Haram, die mehr als 200 Mädchen in Nigeria verschleppt haben.