In Südafrika finden heute Kommunalwahlen statt. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf Verluste für den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) hin. Der Partei machen Korruptionsskandale und Missstände im Land zu schaffen. Die Arbeitslosenquote in Südafrika liegt bei 27 Prozent, das Wirtschaftswachstum stagniert.
Deshalb gelten die Kommunalwahlen auch als Stimmungstest für die nächste Parlamentswahl 2019. Der Verlust grösserer Städte sowie der mögliche Zwang zur Bildung von Koalitionen könnten der Partei von Staatspräsident Jacob Zuma nun einen kräftigen Dämpfer geben.
Klare Einbussen
Landesweit kam der ANC laut der Wahlbehörde nach Auszählung von gut zwei Dritteln der Stimmen auf 53,4 Prozent. Bei der Wahl vor fünf Jahren waren es mit 61,9 Prozent noch deutlich mehr. Die grösste Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) lag mit 27,7 Prozent auf dem zweiten Platz, leicht mehr als letztes Mal.
Die DA dürfte den Teilergebnissen zufolge weiterhin in Kapstadt den Bürgermeister stellen. In der Hauptstadt Pretoria sowie in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg zeichnete sich ein enges Rennen zwischen dem ANC und der DA ab. Im Küstenort Port Elizabeth lag die grösste Oppositionspartei nach der Auszählung von mehr als drei Vierteln der Stimmen mit zwölf Prozentpunkten vorn.
Zu der Wahl am Mittwoch hatte sich eine Rekordzahl von 26,3 Millionen Wählern registrieren lassen. Erstmals trat auch die Partei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF) des früheren ANC-Jugendführers Julius Malema an. Den Teilergebnissen zufolge erreichte sie landesweit acht Prozent der Stimmen.