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Eine Menschenschlange steht neben einem roten Doppeldeckerbus
Legende: Viele Linien der U-Bahn werden bestreikt. Eine Rekordzahl an Doppeldeckerbussen soll das Chaos lindern. Keystone

International Streik in London: Zum Glück gibt es Doppeldeckerbusse

Auch am zweiten Tag stürzt ein Streik der U-Bahn-Mitarbeiter London ins Chaos. Die Stadt reagiert und setzt eine Rekordzahl an Doppeldeckerbussen ein.

Ein Streik des Londoner U-Bahn-Personals hat am zweiten Tag in Folge zu erheblichen Problemen im Berufsverkehr geführt. Nach Angaben der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Transport for London konnten auch am Mittwoch nur etwa die Hälfte der üblichen Verbindungen aufrechterhalten werden. Hunderttausende Londoner kamen zu spät zur Arbeit.

Die «Tube» genannte U-Bahn gilt mit ihrem Netz von elf Linien als Haupttransportmittel für Pendler in der Stadt. Täglich benutzen bis zu vier Millionen Menschen das Netz.

Am ersten Streiktag sorgte der Ausstand für eine Rekordzahl eingesetzter Doppeldeckerbusse. 8000 waren im Einsatz, erklärte die Verkehrsgesellschaft. Auch der Schnellzug zum Flughafen Heathrow, der Heathrow Express, wird für 48 Stunden bestreikt.

Die Bediensteten streiken bereits zum zweiten Mal binnen drei Monaten für 48 Stunden, weil durch die Schliessung von Fahrkartenschaltern 960 Stellen wegfallen sollen. Für den 6. Mai ist der nächste Ausstand geplant.

Bürgermeister verteidigt Sparpläne

Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson bezeichnete den Streik als «zwecklos und verrückt». In der BBC hatte er kürzlich seine Pläne verteidigt: Inzwischen habe die technologische Entwicklung einen Sprung gemacht, und immer weniger Menschen kauften Fahrkarten am Schalter. Laut Johnson würde die Schalterschliessung eine Einsparung von 50 Millionen Pfund (fast 74 Millionen Franken) pro Jahr bringen.

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