Ermittler haben nach dem Untergang der südkoreanischen Fähre «Sewol» die Büros des Schiffsbetreibers durchsucht. Gegen die Eigentümerfamilie von Chonghaejin Marine wird unter anderem wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Veruntreuung ermittelt, berichteten die nationale Nachrichtenagentur Yonhap und verschiedene südkoreanische Sender.
Ziel der Durchsuchungen waren demnach auch Unternehmen und eine religiöse Gruppe, die in Verbindung zur Eigentürmerfamilie stehen. Auch wollen die Ermittler verborgenen Vermögenswerten nachspüren, damit später Schadenersatz an die Familien der Opfer der Schiffskatastrophe gezahlt werden kann.
Acht Festnahmen nach dem Unglück
Im Zuge der Fährkatastrophe wurden bislang acht Besatzungsmitglieder festgenommen. Darunter befinden sin der Kapitän, die Dritte Offizierin, die zum Zeitpunkt der Havarie das Schiff steuerte, der Steuermann und ein Offizier. Sie befinden sich in U-Haft. Ihnen droht unter anderem eine Anklage wegen Fahrlässigkeit und Verstosses gegen die Dienstpflichten.
Eine Woche nach dem Untergang der Fähre setzten Bergungsmannschaften am Mittwoch ihre Suche nach vermissten Passagieren fort. Taucher bergen dabei immer mehr Leichen aus dem Wrack vor der Südwestküste des Landes. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 150. Von den ursprünglich 476 Menschen an Bord gelten rund 150 weiter als vermisst.
Die meisten der 476 Menschen an Bord waren Schüler und Lehrer der Danwon High School in Ansan. In der Olympic Memorial Hall der Stadt erinnert ein grosser Altar an die Opfer des Fährunglücks.