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Ein Swiss-Flugzeug steigt in die Luft.
Legende: Die Swiss will «rasch reagieren», wenn eine Warnung der Flugsicherheitsbehörde kommt. Reuters

International Swiss macht keinen Bogen um Krisenregion

Die europäische Flugsicherheitsbehörde (EASA) weist auf die Gefahren bei Flügen über das Gebiet von Irak, Syrien, Iran und dem Kaspischen Meer hin. Auch die Fluggesellschaft Swiss braucht diese Routen für ihre Flüge nach Asien – zumindest vorerst noch.

SRF News: Russland feuert von Schiffen im Kaspischen Meer aus Raketen ab, die dann die internationalen Flugrouten queren, die über Irak und den Iran führen. Umfliegt die Swiss jetzt dieses Krisengebiet weiträumig?

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Meike Fuhlrott, Swiss-Mediensprecherin: Die Swiss fliegt schon seit geraumer Zeit nicht mehr über bestimmte Krisengebiete. Den Jemen beispielsweise. Und natürlich beobachten wir die Situation sehr genau und können auch auf mögliche Empfehlungen der Europäischen Agentur für Luftfahrtsicherheit sehr schnell reagieren. Bisher hat die EASA allerdings den Luftraum noch nicht sperren lassen. Das heisst, im Moment hat es für uns noch keine Veranlassung gegeben, die Flugrouten zu ändern.

Gemäss den aktuellen Aufzeichnungen von Flightradar 24 überquert die Swiss das Kaspische Meer auf der Route nach Asien immer noch, obwohl von dort russische Raketen abgefeuert werden. Kann die Swiss das verantworten?

Wir beobachten die Situation sehr genau. Auch weil die Sicherheit unserer Passagiere und Crews für uns oberste Priorität hat. Sollte von der EASA eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen werden, werden wir sehr schnell reagieren können.

Aber derzeit fliegt die Swiss noch über die erwähnte Region?

Im Moment fliegt die Swiss noch über den Iran und das Kaspische Meer, ja. Wir umfliegen wie gesagt schon seit geraumer Zeit die Gebiete, die als Krisengebiet gelten. Wir haben jetzt aktuell keine Anpassung vorgenommen. Dafür liegt aber auch noch keine Indikation und in diesem Sinne keine Notwendigkeit vor. Aber wir beobachten das sehr genau.

Die Lufthansa, zu der die Swiss gehört, fliegt auf dem Weg nach Hongkong einen grossen Bogen um die Region. Die Swiss fliegt mehr oder weniger gerade durch das Konfliktgebiet. Wie kommt man zu zwei so verschiedenen Beurteilungen der Route?

Das ergibt sich daraus, dass für eine Wahl einer Route nicht nur sicherheitsrelevante Aspekte wichtig sind. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle; zum Beispiel die aktuellen Wetterbedingungen oder die technische Ausrüstung eines Flugzeugs. Generell allerdings steht Swiss in enger Abstimmung mit den anderen Gesellschaften des Konzerns. Wir haben auch die gleichen Sicherheitsstandards.

Sie stützen sich vor allem auf internationale Empfehlungen. Müsste nicht die Swiss von sich aus zum Schluss kommen, dass ihr die Route zu heikel ist?

Die Swiss arbeitet nicht nur mit internationalen Behörden zusammen, sondern auch mit nationalen Behörden.

Das Gespräch führte Matthias Heim.

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