Unter der Aufsicht internationaler Experten haben syrische Soldaten erste Sprengköpfe von Chemiewaffen zerstört. «Die Syrer machen die eigentliche Arbeit, während wir sie beobachten, kontrollieren und über den Prozess berichten», sagte einer der Experten.
Die Chemiewaffen-Experten waren am vergangenen Dienstag in Damaskus eingetroffen. Die Chemiker und Ingenieure gehören teils zur Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), teils sind es Mitarbeiter der UNO. Bisher haben sie in Syrien das Chemiewaffen-Arsenal erfasst und die Zerstörung der Waffen vorbereitet. Laut UNO und OPCW sollen die Vernichtungsarbeiten in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
UNO-Resolution ohne Automatismus
Nach Schätzungen verfügt das Regime von Baschar al-Assad über rund 1000 Tonnen Chemiewaffen. Bis zum 1. November sollen alle Produktionsstätten zur Herstellung von Chemiewaffen zerstört sein. Bis Mitte 2014 soll es in Syrien gar keine Chemiewaffen mehr geben. Das fordert der UNO-Sicherheitsrat in einer Resolution.
Die Resolution enthält zwar die Möglichkeit von Strafmassnahmen bis hin zu militärischer Gewalt, sollte Damaskus nicht kooperieren. Allerdings gibt es dafür auf Druck Russlands keinen Automatismus. Mit der Resolution reagierte der Sicherheitsrat auf einen Angriff mit Sarin-Gas, der am 21. August auf einen Vorort von Damaskus verübt wurde.
Resolution ohne Automatismus
Laut Medien ist Norwegen von den USA und Russland um Hilfe bei der Vernichtung der Waffen ersucht worden. Das Land hat bis November Zeit, auf das Ersuchen zu antworten. Norwegen verfügt nicht über die Gerätschaften für die Zerstörung der Waffen, doch könnten die USA mobile Ausrüstung zur Verfügung stellen.